Das Spender:innen-Verhalten zu Krisenzeiten

Schon zu Beginn der Corona-Krise zeigte sich, wie sehr die Spendenbereitschaft der Menschen zu Krisenzeiten steigt. Vor allem bei Themen mit großer Medienpräsenz ist ein deutlicher Anstieg sowohl der durchschnittlichen Spendenhöhe als auch der Spendenanzahl zu erkennen.
Auch beim Thema Ukraine-Krieg wurde diese auffällige Änderung im Spendenverhalten deutlich sichtbar.  

Stolpersteine in der Umsetzung

In Krisen heißt es auch in der Umsetzung der Fundraising-Kampagnen Hürden zu überwinden. Lieferengpässe und wirtschaftliche Schwankungen durch Corona und jetzt auch durch den Krieg, führen zu Papierknappheit und die Rohstoffpreise steigen. Ebenso sorgen Lockdowns und Quarantäne-Regelungen organisatorisch sowohl intern als auch bei den Kunden zu Komplikationen.

Wichtig ist aber, aus Fundraising-Sicht, mit Spendenkampagnen zu anderen Themen, zu warten. Eine Verschiebung von 2-3 Wochen kann hier notwendig sein. Dann erreichen Aufrufe – fernab von Pandemie und Ukraine – auch wieder die Menschen.

Wie schnell muss man sein?

Viele Organisationen starteten so schnell wie möglich mit Notfallmailings für die Ukraine. Der wohl ausschlaggebendste Punkt bei Notfall-Mailings ist die möglichst rasche Versendung. Vor allem bei Themen, die von vielen Organisationen aufgegriffen werden, sind die zuerst versendeten Kampagnen, um einiges erfolgreicher als beispielsweise der 10. Spendenaufruf zum gleichen Thema, der eine Person erreicht. 

Wichtig ist auch, aus Fundraising-Sicht, mit Spendenkampagnen zu anderen Themen, zu warten. Eine Verschiebung von 2-3 Wochen kann hier notwendig sein. Dann erreichen diese Aufrufe auch wieder die Menschen.

CARE-Notfallmailing für die Ukraine

 Ein besonders erfolgreiches Mailing wurde für CARE Österreich versendet. Als eine der ersten Organisationen baten sie in einem sehr klassisch aufgebauten Mailing um Spenden für ihren Ukraine-Einsatz.
Dass das Thema funktioniert, war zwar erwartet, so gute Ergebnisse haben aber doch positiv überrascht. Die schnelle Reaktion, gute Zusammenarbeit und rasche Umsetzung, gaben CARE den, für den Erfolg notwendigen Vorsprung. 

Auch andere Organisationen wie beispielsweise Diakonie, Kindernothilfe, Wiener Tafel und Gut Aiderbichl, aber auch Organisationen, die nur am Rande mit dem Thema zu tun haben, konnten durch erfolgreiche Notfallmailings und der unglaublichen Spendenbereitschaft sehr hohe Spendeneinnahmen erzielen.

Alle anderen Themen funktionieren auch

Solange ein Thema in den Medien ist, ist auch die Bereitschaft zum Spenden hoch, auch wenn der erste Schock-Moment schon vorbei ist. Somit zahlt es sich aus Fundraising Sicht aus, solche Themen zumindest eine Zeit lang einzusetzen.

Was wir aber auch beobachten konnten: Krisen bringen eine Welle der Solidarität und somit einen außerordentliche Welle der Spendenbereitschaft, auch bei anderen Themen, die weit weg von Corona und Ukraine sind. Die Sensibilisierung ist da!